Sonntag, 1. November 2015

Neue Nasa-Studie: Massenzuwachs des Antarktischen Eisschildes übersteigt die Verluste

Neue Studie der NASA:
Massenzuwachs des Antarktischen Eisschildes übersteigt die Verluste

Autoren: Zwally, H. Jay1, 2; Li, Jun3; Robbins, John W.4; Saba, Jack L.5; Yi, Donghui3; Brenner, Anita C.6

Antarktischer Eisschild (Satellitenfotografie „Blue Marble“)
Die Veränderung der Eismassen des Antarktischen Eisschildes beeinflusst den Meeres-Spiegel-Anstieg durch den Klimawandel, aber die kürzlich berichteten Mengen waren ungenau.
Satellitendaten (ICESat 2003-2008) über Eis, Wolken und Land-Anhebung zeigen dass der Massenzuwachs durch Schneefall die Abfluss-Verluste um 82 +/-25 Gigatonnen pro Jahr übersteigt, wodurch der globale Meeresspiegel-Anstieg um 0,23mm pro Jahr verringert wird.
Die Europäischen Remote-sensing Satellite (ERS)-Daten (1992-2001) ergeben eine ähnlichen Zuwachs von 112+/-61 Gigatonnen pro Jahr.
Der Zuwachs von 136 Gigatonnen pro Jahr in der Ost-Antarktis (East Antarctica/EA) und 72 Gigatonnen pro Jahr in vier Abfluss-Systemen (WA2) in der West-Antarktis übersteigen die Verluste von 97 Gigatonnen pro Jahr durch drei Küsten-Abflusssysteme (WA1) und 29 Gigatonnen pro Jahr von der Antarktischen Halbinsel (Antarctic Peninsula/AP).
Das dynamische Anwachsen von 147 Gigatonnen pro Jahr ist eine fortlaufende Reaktion auf eine ansteigende Zunahme (>50%) seit dem frühen Holozän (vor ca. 11 700 Jahren).
Der kürzlich um 11 Gigatonnen pro Jahr beobachtete geringere Zuwachs der Eismasse in der Ost-Antarktis (EA) zeigt auf, dass der Dickenzuwachs nicht von einem zeitgleichem Schneefall-Anstieg herrührt.
In der West-Antarktis (WA) und auf der Antarktischen Halbinsel (AP) werden die ansteigenden Verluste von 66+/-16 Gigatonnen pro Jahr der erhöhten dynamischen Verringerung der Eisdicke durch beschleunigte Gletscher zu 50% durch den höheren westantarktischen Schneefall ausgeglichen.
Die dekadische (zehnjährige) Anstieg der dynamischen Abnahme in der der West-Antarktis (WA1) und der Antarktischen Halbinsel (AP) ist ungefähr ein Drittel der langfristigen Zunahme in der Ost-Antarktis(EA) und der West-Antarktis (WA2), was eine zusätzliche dynamische Verringerung über mehrere Jahrzehnte abpuffern sollte.
Anmerkung: Eine Gigatonne Wasser entspricht ca. einem Kubikkilometer Wasser. Eis ist etwas leichter. Das gesamte Eisvolumen der Antarktis liegt bei ca. 26,37 Millionen Kubikkilometer, also 27.370.000 km³. Das Abschmelzen dieser Masse entspricht einem Meeres-Spiegel-Anstieg um ca. 61m.
Der im Bericht erwähnte jährliche Zuwachs um ca. 82 Gigatonnen liegt bei rund 3 Millionstel der Gesamtmasse. Wie schon erwähnt, wird dadurch der jährliche Meeresspiegel-Anstieg um 0,23 mm pro Jahr verringert.

Übersetzt durch Johannes S. Herbst. Bitte Fehler melden!

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