Mittwoch, 22. Juli 2015

Der heisseste Monat

Nochmal die Meldung aus den Medien:

Die amerikanischen Klimabehörde hat den heissesten Juni seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen gemessen. 

Anmerkung: 
Die Behörde NOAA nimmt nicht einfach die Temperaturen der Wetterstationen und vereinigt sie zu einem globalen Datensatz. Die Daten werden zuvor bearbeitet:
https://www.climate.gov/maps-data/primer/processing-climate-data
Aus diesen bearbeiteten Daten entsteht dann eine eigene Temperaturkurve der NOAA. 

Diese unterscheidet sich etwas von andern Datensätzen.
Hier einmal die 4 wichtigsten Temperaturkurven und was sie über den Juni sagen.

Die Juli-Daten der letzten 20 Jahre von RSS, UAH, GISTEMP und HADCRUT4. Bei keiner Kurve liegt der Juni 2015 oben. Die heissesten Junis findet man um 1998 und um 2010, also bei den El-Nino-Jahren.

Mit der Globaltemperatur hat eine Rekordtemperatur kaum etwas zu tun. Schauen wir doch mal nach dem heissesten Dezember, März, Juni und September der letzten 20 Jahre.
Alle Graphen stammen von der der selben Satelliten-Temperaturreihe RSS. Temperaturen der Monate März (rot), Juni (grün), September (blau) und Dezember (lila) der letzten 20 Jahre.

Das Wetter ist nicht immer gleichförmig. Mal ist der eine Monat heisser, und dann der andere. Hier kommt ein Vergleich der Juniwerte, die tatsächlich wärmer geworden sind und eine leicht ansteigende Tendenz haben. Die Jahresdurchschnittstemperaturen aber fallen leicht.

WFT-Temperaturindex, bestehend aus den Durchschnittswerten von HADCRUT, GISSTEMP, RSS und UAH. Die Juniwerte der letzten 20 Jahre zeigen einen ansteigenden Trend. Im Vergleich dazu ist der Durchschnittswert seit 2002 ein fallender.
Warum Ist das so? Ganz einfach: Die Winter wurden immer kälter.

RSS Satellitendaten für die Monate Januar, Februar, März der Letzten 20 Jahre. Die Wintermonate werden immer kälter.
Fazit: Die Juni-Temperaturen sind etwas angestiegen, haben aber in diesem Jahr nicht den Höchstwert erreicht. Die Wintermonate sind kälter geworden. Im Jahresdurchschnitt sinken die Globaltemperaturen leicht.

Keine Mini-Eiszeit in Deutschland

Während ich mich bemühe, stets sachlich und neutral - also ohne abschließendes Urteil - über Klimafragen zu berichten, möchte ich heute ein paar Fakten aus der deutschen Medienlandschaft bringen.

  • Während weltweit über wissenschaftliche Arbeit über die mögliche Mini-Eiszeit um 2030 berichtet wird, findet man in den größeren deutschen Medien nichts - Nur der Focus berichtete.
  • Stattdessen gehen die Meldungen über den heissesten Juni überhaupt weiter - kombiniert mit Interviews mit Klimaforschern, die die momentane Hitzwelle als Zeichen der Klimaerwärmung deuten.
  • Auf der WELT online wurde die Kommentarfunktion des Berichts über den heissesten Juni sofort blockiert, ohne dass auch nur ein Kommentar geschrieben wurde.
  • Dass es viele unterschiedliche Temperaturkurven gibt, und die meisten von ihnen eben keinen Rekord-Juni anzeigen, wird von den Medien nicht erwähnt.
Nein, ich sag jetzt nix.

Aber wie schon Karl Popper sagte: Man kann nicht nicht kommunizieren.

Dienstag, 21. Juli 2015

Heissester Juni überhaupt

Soeben wird gemeldet, das der Jui 2015 der heisseste seit Beginn der Temperaturaufzeichnngen sei.

Dazu ist folgendes anzumerken:

  • Während manche Sommermonate heisser werden, fallen die Durchschnitttemperaturen im Winter eher ab. Im Jahresmittel gleicht sich das aus.
  • Es kommt auch auf die Temperaturkurve an. 
    • Satellitenmessungen der unteren Troposphäre zeigen seit 18 Jahren einen Temperaturstillstand und seit 13 Jahren einen Temperaturabfall um 0,1°C an
Vier Temperaturkurven der letuten 15 Jahre. Die zwei Satelllitendaten RSS und UAH zeigen wenig Unterschiede. Die Temperaturreihen mit Thermometermessungen Hadcrut3 und Gistemp sind höher und auch noch zueinander unterschiedlich. Ein globaler Temperaturanstieg ist außer bei Gistemp nicht erkennbar.
    • Land- und Seetemperaturen werden durch Thermometermessungen ermittelt. Jedoch wurden die Messtationen gar nicht zur ermittlung der Globaltemperaturen angelegt, sondern für Wetterbeobachtungen und zur Informationen für die See- und Luftfahrt.
    • Die Stationsdaten der Land- und Seetemperaturen werden je nach Herausgeber der Temperaturkurven oft kräftig korrigiert. Auffällig ist dabei, dass die früheren Daten ausnahmlos nach unten, aber die jüngeren Daten ausnahmslos nach oben korrigiert werden. Damit ergibt sich auf der Temperatukurve ein steilerer Anstieg. Die geänderten Datensätze bügeln auch die Temperaturabfälle nach 1880 und nach 1940 nahezu weg.


Drei Temperaturkurven mit Thermometermessungen. Je nach Bearbeitung der Rohdaten gibt es einenn steileren Anstieg. Hadcrut3: 0,8°C in 165 Jahren = 0.5°C/100Jahre. Gistemp 1.0°C in 135 Jahren = 0.7°C/100Jahre. Gistemptds 1.4°C in 135 Jahren= 1°C/100 Jahre

      Beschleunigter Temperaturanstieg seit 1965

Durch Datenbearbeitung zeigt Gisstemp-tds ab 1965 einen ungebremsten Temperaturanstieg von über 2°C/100 Jahre an und passt somit zu den Computermodellen, die eine weitere Temperaturerwärmung voraussagen. Hadcrut3 und die Satellitendaten haben einen geringeren Anstieg. Auch ist bei ihnen deutlich der Temperaturstillstand seit 1998 zu sehen.


Die wichtigsten Klimadaten

Klima-Fakten
gesammelt von J.S.Herbst

Die Kurzfassung:
  • Anstieg der gemessenen durchschnittlichen Jahrestemperatur seit 160 Jahren ca. 0,7°C. Seit 18 Jahren gleichbleibender Trend. Seit 13 Jahren ca. 0,1°C Rückgang.
  • Die Meereisfläche ist seit 36 Jahren annähernd gleich geblieben. Etwas Rückgang am Nordpol, etwas Zunahme am Südpol.
  • Der Meeresspiegel steigt pro Jahr ca. 1 - 2 mm ohne Beschleunigung an.
  • Während der CO2-Gehalt in der Luft bis 1998 gleichbleibend mit der Temperatur anstieg, fällt seitdem die Temperatur wieder und zeigt keinen Zusammenhang mit dem weiterhin beschleunigten CO2-Gehalt.
  • Extremwetter-Ereignisse werden eher weniger.
  • Die Computer-Klimamodelle, die den Temperaturanstieg berechnen sollen, stimmen nicht mit den aktuellen Temperaturmessungen überein.
  • Die Zahl der Eisbären hat sich vervielfacht und steigt weiter.

Folgende Tatsachen sind anerkannter Wissensstand und für jedermann (meist in englischer Sprache) nachprüfbar.

Laut Definition ist Klima die Beobachtung der Globaltemperatur über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Einige Wissenschaftler meinen, schon im Verlauf von 17 Jahren einen deutlichen Temperaturtrend nachvollziehen zu können.

1. Globaltemperatur-Schwankungen

Geologische Proxy-Daten
Die Durchschnittstemperatur der Erde pendelt seit vielen tausend Jahren in einem Bereich von 3°C. Sehr deutlich erkennbar sind Schwankungen im ca. 1000-Jahr-Rhythmus. So war es schon während der Römerzeit vor 2000 Jahren (Weinanbau in England) und im Mittelalter (Weizenanbau In Grönland) vor 1000 Jahren mindestens genauso warm wie heute. Dazwischen gab es Kaltzeiten wie die dunklen Jahre der Völkerwanderungszeit und die kleine Eiszeit im 17. und 18. Jahrhundert.

Thermometermessungen
Seit Beginn der Temperaturmessung ab 1850 zum Ende der Kleinen Eiszeit hat sich die Temperatur bis heute um ca. 0,7°C erhöht. Ca. 1910 war es ca. 1 Grad kälter als heute, und um 1940 war es nur 0,3°C kälter als heute. Um 1970 war es dann wieder ca. 0.7°C kälter als heute.

2014 war in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturmessungen. Jedoch ist der Trend der letzten 17 Jahre leicht rückgängig.

Satelliten-Messungen
Seit dem Beginn der Satelliten-Messungen 1979 hat sich die Global-Temperatur der unteren Troposphäre (0 - 5000 m) um ca. 0,4°C erhöht (grün). Seit 2003 ist die Temperatur ist die Temperatur wieder um 0,1°C gefallen (blau). Seit 18 Jahren und 6 Monaten ist die Globaltemperatur im mittleren Trend gleich geblieben (lila):

2. Eis

Meereis
Das Meereis um den Nordpol pendelt im Jahresschnitt zwischen 5 und 15 Millionen km² --- seit 1979 ist die Meereisfläche dort leicht zurückgegangen. 2012 wurde im September die geringste Eisfläche mit ca. 3 Mkm² beobachtet.

Das Meereis um den Südpol pendelt im Jahresschnitt zwischen 5 und 20 Mkm². Seit 1979 ist die Meereisfläche ständig leicht angewachsen und hat 2014 ihren Höchststand erreicht.

Die globale Gesamt-Meereisfläche liegt derzeit etwas über dem Schnitt der letzten 36 Jahre.


Landeis
Das Landeis verteilt sich auf die Gebirgsgletscher (1%), Grönland (9%), und die Antarktis (90%).  Eismasse wird durch Schnee hinzugefügt, und durch das Wandern der Eismassen ins tiefere, wärmere Tal wieder verringert. Masseverlust gibt es auch bei Minustemperaturen (z.B. auf dem Kilimandscharo), wenn Sonneneinstrahlung das Eis direkt in Wasserdampf umwandelt.

Manche Gletscher im unteren Höhenbereich sind relativ weit zurückgegangen, u.a. in den Alpen. Dabei kamen Zeichen früherer Vegetation, wie z.B. Baumstämme - und auch die Gletscherleiche Ötzi - zum Vorschein, was anzeigt dass auch die Gletscher wachsen und zurückgehen. Im oberen Höhenbereich (Himalaya, etc.) sind die meisten Gletscher recht stabil.

Das Landeis auf Grönland und der Antarktis ist bis zu 3000 m dick. Im Sommer herrschen in Grönland einige Tage Plus-Temperaturen, so dass sich auf der Eisfläche Schmelzwasser bildet. Satelliten-Messungen deuten auf einen gewissen Netto-Massenverlust hin, der jedoch im Promille-Bereich liegt. Vor allem im Frühjahr und Sommer kalben die Grönland-Gletscher und produzieren dabei Eisberge.

Die Temperaturen auf der Antarktis liegen ganzjährig im Minus-Bereich, so dass die Eismassen fast ausschließlich durchs Abrutschen ins Meer ausgeglichen werden. Dort bilden sich riesige Eisflächen, das sogenannte Schelfeis, das noch mit dem Landeis im Verbindung ist. Es wird langsam von unten vom Meerwasser abgeschmolzen, bis es dann abbricht und in riesigen Flächen davonschwimmt, die oft erst nach vielen Jahren geschmolzen oder in kleine Eisberge zerteilt sind.

Unter der Westantarktischen Halbinsel findet eine vulkanische Tätigkeit statt, so dass dort größere Festlandseismassen abrutschen. Trotzdem kann man von einer Zunahme der Eismassen auf der kompletten Antarktischen Halbinsel ausgehen.


Meeresspiegel-Anstieg
Seit der letzte großen Eiszeit gehen die Landeismassen zurück und der Meeresspiegel steigt langsam an. Hafenpegel-Messungen zeigen einen Anstieg von ca. 1 mm pro Jahr an. das gilt auch für die Südseeinseln, auf denen kein nennenswerter Anstieg zu verzeichnen ist. Satellitenmessungen zeigen ca. 3 mm. Allerdings wird der Algorithmus, mit dem die Satelliten-Pegel errechnet werden, in Fachkreisen widersprüchlich diskutiert. Er wurde erst eingeführt, als die Satelliten-Messungen über Jahre keinen Zuwachs verzeichneten.

Bei keiner Art der Messung ist eine Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs zu verzeichnen.

Da bei schmelzenden Polen und dadurch steigenden Meeresspiegel sich die Wassermassen um den Äquator erhöhen würden, müsste sich die Drehgeschwindigkeit der Erde messbar verringern. Da dies aber nicht der Fall ist, kann nicht von einem nennenswerten oder gar beschleunigten Meeresspiegel-Anstieg ausgegangen werden.

Pegelmessung:

Hier die 20 vergangenen Jahre der Südseeinsel Tuvalu:
Kein Anstieg



Pegelmessungen von Svalbard in Norwegen. Hier wurde gleichzeitig die Senkung der Erdkruste mit Satelliten ermittelt. Korrigiert um die Senkung der Erdkruste ergibt sich eine Absenkung des Meeresspiegels um 1,3mm +/-1,57mm.



Satelliten:
Meerespiegelanstieg durch Satelliten gemessen. Ca. 3mm/Jahr ohne Beschleunigung.


Kohlendioxid oder CO2

Seit dem Beginn des starken Wirtschaftswachtums ab ca. 1950 setzt der Mensch im beschleunigten Maß CO2 in die Atmosphäre frei. Der CO2-Gehalt stieg von 0,3 Promille auf heute 0,4 Promille. Von 1978 bis 1998 stieg die Globaltemperatur verhältnismäßig gleichmäßigmit dem CO2-Gehalt in der Luft an, so dass ein Zusammenhang vermutet wurde. Jedoch ist seit 1998 die Globaltemperatur weitgehend gleich geblieben, der CO2-Gehalt aber hat beschleunigt zugenommen, so dass kein Zusammenhang mehr besteht.

Lila: CO2. Grün: Temperaturtrend bis 2002. Blau: Temperaturtrend seit 2002

CO2 als Pflanzendünger
In Gewächshäusern wird auf der CO2-Gehalt bis zu 1,5 Promille  angereichert, was das Pflanzenwachstum deutlich erhöht. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Vegetationsmenge auf der Erde um 10% vermehrt und die dürre Sahelzone südlich der Sahara ist zurückgegangen.

Extremwetter

Die Häufigkeit von Tornados, Hurrikanen und Überschwemmungen hat in den letzten Jahrzehnten nicht zugenommen, jedoch die Berichterstattung über die einzelnen Ereignisse.


Wirbelstürme weltweit:


Hier unten die Hurrikane, die Land erreichten:


Niederschlag und Schwere der Dürren weltweit:


Niederschlagsmengen:



Nur die Schneefallfläche wurde etwas größer:



Klima-Vorhersage

Computermodelle sagen einen starken Temperaturanstieg voraus. Jedoch stimmen sie schon jetzt nicht mit den aktuellen Messungen überein:


Der rote Keil zeigt die Streubreite der Computermodelle an (2 - 6°C), im Durchschnitt 2,78°C pro Jahrhundert. Der Blaue Strich zeigt den Trend des tatsächlich gemessenen Temperaturanstiegs an.
Quellen:

Tierwelt
Zum Schluss noch die Eisbären: Ihre Zahl stieg von 5000 in den 70er Jahren auf nunmehr 25000-30000, Tendenz steigend.


Anmerkung: Mir geht es nicht darum, etwas zu beweisen, sondern nur um die Fakten. Falls sich hier Fehler oder falsche Behauptungen eingeschlichen haben, bitte mit mir diskutieren. Falsche Aussagen werden korrigiert.